…Hand aufs Herz liebe/r LeserIn – sind Ihre Neujahrsvorsätze für 2017 auch schon wieder „Schall und Rauch“?

Ein guter Freund sagte vor vielen Jahren einmal zu mir:

„Neujahrsvorsätze heissen so, weil sie nur bis Neujahr halten“.

Wenn man sich anschaut, daß tatsächlich ungefähr zwei Drittel aller gemachten Vorsätze der Österreicher nach nur vierzehn Tagen nur noch leidlich bis selten durchgehalten werden und nach einem Monat gänzlich in der Versenkung verschwunden sind, könnte da doch wirklich was dran sein.

Was am Silvesterabend zu vorgerückter Stunde in sekt- und chipsseliger Stimmung noch fix beschlossen wurde (…ich schwör´s, im nächsten Jahr wird alles ganz anders!…) entpuppt sich oft schon kurze Zeit später aus den verschiedensten Gründen als undurchführbar.

Vielleicht wären die Vorsätze mit etwas Mühe und Konsequenz sehr wohl durchführbar…aber der Mensch ist und bleibt halt ein Gewohnheitstier und neigt zur Bequemlichkeit. Wenn sich dann noch „zufällig“ erschwerende Begleitumstände einstellen, die die Durchführung des Vorhabens wesentlich beeinträchtigen oder sogar ganz verhindern, umso besser! …das nimmt man dann ganz gern als Ausrede warum es jetzt „eben nicht geht.“ (…aber nächste Woche dann sicher…).

Und der innere Schweinehund jubiliert (und freut sich, daß er bei der nächsten Schweinehund-Convention mehr als die anderen zu erzählen hat.)

Wussten Sie, daß es im Durchschnitt drei Wochen dauert, bis sich eine neue Verhaltensweise zur Gewohnheit gemausert hat…? – tatsächlich kommen aber die wenigsten überhaupt soweit.

So ist es Ihnen auch schon gegangen?

Hatten Sie sich vorgenommen, endlich auf Zucker zu verzichten? (…aber irgendwie fehlte schon am zweiten Tag das Marmeladebrot und der süße Milchkaffee so stark, daß Sie alles spontan über Bord geworfen haben. Ihre Oma wurde 90 Jahre alt und hat Unmengen von Mehlspeisen gegessen. So schlimm kann es also nicht sein. Und so dick sind Sie ja nun auch wieder nicht.)

Hatten Sie sich vorgenommen endlich das Rauchen aufzugeben? (…ganze drei Tage waren Sie unglaublich nervenstark und haben tapfer durchgehalten, dann war jedoch der Gruppendruck im Büro wieder stärker. Sie sagen sich, was soll´s, viele Menschen rauchen heutzutage, und es gibt viel schlimmere Angewohnheiten…!)

Hatten Sie sich vorgenommen, endlich mehr Sport zu treiben? (…und die erste Woche sind Sie wirklich brav nach Feierabend die vorgenommene Runde laufen gegangen, aber schon in der zweiten Woche hat es fast ununterbrochen geregnet…und beim Regen muß doch nun wirklich niemand laufen…!)

Hatten Sie sich vorgenommen, eine neue Sprache zu lernen? (…die Einschreibung zum Französischkurs ging noch ganz gut, aber als dann die Bestätigung in der Post lag, packte Sie das nackte Grauen…die Schulzeit haben Sie schließlich schon lange hinter sich. Und wer braucht denn bitte heutzutage überhaupt noch Französisch…?)

Diese Liste könnte endlos fortgesetzt werden…und was haben Sie sich heuer so alles vorgenommen?

Heute habe ich für Sie einige praktische (und selbsterprobte!) Tipps, wie Sie ihren Vorsätzen diesmal (!) treu bleiben können.

Viel Spaß beim Lesen!

„Aller guten Dinge sind drei?“ – manchmal ist jedoch weniger mehr.

…warum sich nachweislich soviele Menschen ausgerechnet immer drei Vorsätze aussuchen, ist schwer zu sagen – die drei ist offenbar eine beliebte Zahl und bestimmt kennen auch Sie das überaus beliebte Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei.“

Manchmal ist gerade in dieser Hinsicht jedoch weniger definitiv mehr – versuchen Sie daher heuer zur Abwechslung einmal, sich nur EINEN Vorsatz auszusuchen.

Denn tatsächlich ist es besser, nur einen Vorsatz zu haben aber dafür diesen konsequent zu verfolgen, statt mehrere Vorsätze die Sie alle nur halbherzig angehen und letzten Endes mangels Durchhaltevermögen und/oder Unlust erst wieder verwerfen.

Überlegen Sie sich ganz in Ruhe was Ihnen persönlich (fürs Erste!) am wichtigsten und/oder dringlichsten erscheint – lieber dem Übergewicht den Kampf ansagen oder sich doch endlich für den Smovey*-Kurs einschreiben? – egal wofür Sie sich entscheiden, Hauptsache Sie sind aktiv geworden und haben es getan, denn wie heißt es so schön – aller Anfang ist schwer.

Aber Sie werden sehen, schon nach der ersten Woche werden Sie unglaublich stolz auf sich sein und sich denken „Gut daß ich LETZTE Woche damit angefangen habe!“

„Sie sind nicht Superman oder Wonderwoman (…und nicht einmal Rom wurde an einem Tag erbaut).“

Bestimmt kennen auch Sie Tage, an denen einfach alles wie am Schnürchen zu Ihrer vollsten Zufriedenheit klappt oder Situationen, in denen Sie vor guter Energie und Tatendrang gerade nur so strotzen und am liebsten hundert Dinge gleichzeitig erledigen würden – sozusagen die sprichwörtlichen Bäume ausreißen – aber aufgepasst!

Diese Stimmung kann sehr schnell auch wieder ins Gegenteil umschlagen mit dem Effekt, daß Sie dann zu gar nichts mehr Lust haben – egal wie erfolgreich der Tag ansonsten war.

Nehmen wir als anschauliches Beispiel das lange vernachlässigte Gästezimmer – seit Jahren stauben dort der ausrangierte PC aus dem Jahre Schnee, der kaum benutzte Stepper und bergeweise Schachteln voller Urlaubsandenken und Dekosachen ein. Von dem übervollen Kleiderkasten ganz zu schweigen.

Eines Tages jedoch packt Sie der Rappel und in einem Anfall überbordenden Tatendrangs kommen Sie nun auf die Idee den Inhalt sämtlicher Kästen und Laden auf einen riesigen unübersichtlichen Haufen zu werfen – und sofort vergeht Ihnen angesichts des gigantischen Chaos, daß Sie angerichtet haben die Lust auf die ursprünglich geplante Aufräumaktion.

Besser wäre es hier, sich jeden Tag  nur eine kleine „Portion“ vorzunehmen. Ich sage dazu „Baby steps“. Als eiserne Regel gilt: niemals an einem Tag mehr aufräumen und sortieren wollen, als in einen handelsüblichen Wäschekorb passt.

Gehen Sie es also an, aber gehen Sie es langsam an. Wenn Sie jeden Tag nur ein bisschen etwas tun, sind Sie am Ende der Woche (oder des Monats) weiter gekommen als wenn Sie gleich am ersten Tag alles erledigen wollten, aber dann mangels Enthusiasmus die Sache auch zu Ende zu bringen, gar nichts mehr getan haben.

„Zusammen macht es mehr Spaß!“ – suchen Sie sich Gleichgesinnte!

Jeder Mensch ist anders – manche von uns sind Einzelkämpfer und erledigen die Dinge gern in Eigenregie, andere wiederum fühlen sich alleine schnell überfordert und möchten für ihr Vorhaben gern Unterstützung haben. Wenn Sie auch zu dieser Sorte Mensch gehören, wunderbar! Nutzen Sie die magische Kraft der Gruppe!

Vor allem beim Sport fällt es vielen leichter es zusammen „anzugehen“ um sich auf diese Weise gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren, speziell wenn Sie eine neue Sportart erlernen wollen.

Ein anderes klassisches Beispiel wäre der Volkshochschulkurs – heutzutage im digitalen Zeitalter zwar schon etwas aus der Mode gekommen, aber auf jeden Fall eine super Idee, wenn Sie Anschluß suchen.

Viele Freundschaften sind schon auf diese Art und Weise entstanden!

Auch wenn Sie ansonsten eher der introvertierte Typ sind, versuchen Sie sich zu überwinden.

Wer weiß, vielleicht würde Ihre nette Nachbarin unheimlich gern ab und zu mit jemandem walken gehen…fragen Sie sie doch einfach mal!

Im häuslichen Umfeld können Sie sich zB für die vorher beschriebene Aktion mit dem Gästezimmer Unterstützung in Form eines Familienmitglieds suchen – vielleicht ärgert sich nämlich auch Ihr (Ehe)partner (der ab und zu gern dort drin in Ruhe ein Fußballspiel ansehen möchte) oder Ihre Teenagertochter (die es „ätzend“ findet daß sie nichtmal ein paar Freundinnen gleichzeitig zu sich einladen kann) schon lange über den chaotischen Raum und hätten Lust, Ihnen zu helfen! – gehen Sie es gemeinsam an!

„Bloß nicht aufgeben!“ (neuer Tag – neue Chance!)

Rückschläge gehören zum Leben dazu, keine Panik.

Es bricht nicht die Welt zusammen, wenn Sie spontan beschließen nach dem Einkaufsbummel mit Ihrer besten Freundin trotz des strengen Vorsatzes nicht zu naschen doch noch in der Konditorei Halt zu machen – und zum Kaffee auch ein Stück Schwarzwäldertorte zu genießen als Abschluß eines gelungenen Nachmittags.

Wichtig wäre nur: bitte nicht täglich!

Viele Menschen ärgern sich extrem über Rückschläge und nehmen das Versagen als willkommenen Anlass den Vorsatz gleich ganz bleiben zu lassen – ich schaffe es ja sowieso nicht!

Machen Sie nicht diesen unnötigen Fehler!

Kein Mensch ist immer zu 100% perfekt (auch wenn manche Ihnen das gern vormachen wollen).

Stehen Sie ganz einfach zu Rückschlägen und Tiefpunkten. Auch diese haben Sie zu dem Menschen gemacht, der Sie heute sind!

Frei nach dem Motto „Morgen ist ein neuer Tag!“, schließen Sie ganz einfach mit dem Geschehenen ab und beginnen Sie GLEICH MORGEN von neuem.

Denken Sie sich: „Kopf hoch! Neuer Tag, neue Chance.“

„Sie haben sich eine Belohnung verdient!“

Schon kleine Kinder blühen regelrecht auf, wenn sie gelobt wurden.

Dieses Verhalten bleibt dem Menschen bis ins hohe Alter – einmal ehrlich, wer wird denn nicht gerne für gute Arbeit gelobt?

Stellen Sie sich vor, Ihr Chef ruft Sie extra am Nachmittag an um sich bei Ihnen für die perfekte Auswertung zu bedanken.

Oder, Sie treffen nach langer Zeit eine Bekannte in der Innenstadt, die Ihnen ein ehrliches Kompliment zu Ihrem gelungenen Outfit macht.

Lob tut gut! – und mit dem Gedanken an eine Belohnung geht vieles leichter! (Eltern kleiner Kinder wissen wovon ich spreche – sogar das unwilligste, faulste Kind lässt sich mit der Aussicht auf ein Überraschungsei sehr viel eher zum Aufräumen des Kinderzimmers hinreißen).

Machen Sie sich selbst für gute Arbeit oder den eingehaltenen Vorsatz eine kleine Freude!

Für die gestresste Mutter zweier Kinder reicht wahrscheinlich schon die Aussicht auf ein langes, ungestörtes Bad nach einem langen Tag, für Sie ist es vielleicht das brandneu herausgekommene Taschenbuch daß Sie letztens entdeckt haben und am liebsten sofort lesen wollten.

Auf unser Thema „Zuckerfreies Leben“ bezogen könnte man das so ummünzen, daß Sie ganz „klein“ anfangen weniger Zucker zu konsumieren und sich schrittweise steigern (bzw. eigentlich „verringern“ wenn Sie so wollen.)

Wenn die neue Lebensweise auch wirklich gelingen soll, so wäre mein Vorschlag, bleiben Sie vorerst bei dem einen Vorsatz – auch wenn es verlockend erscheint, versuchen Sie bitte nicht gleichzeitig auch noch Ihr Haushaltsmanagement zu optimieren oder Ihr Homeoffice von Grund auf zu entmüllen.

Wenn Sie jetzt ein begeisterter Colatrinker sind und/oder für Sie ohne Kuchen, Brot und Nudeln das Leben nicht lebenswert erscheint, werden Sie garantiert kläglich scheitern, wenn Sie den Versuch machen von heute auf morgen komplett ohne Zucker auskommen zu wollen. Auch wenn Sie sich diesen „Neujahrsvorsatz“ heuer noch so stark vorgenommen haben!

So ein „langsamer“ Start kann zB vorsehen, daß Sie ab sofort Ihren Kaffee zum Frühstück ohne Zucker trinken. Erleben Sie bewusst die leichte Bitterheit und genießen Sie das heisse Getränk langsam in kleinen Schlucken. Sie werden sehen, es ist wirklich nicht so schlimm, wie Sie vielleicht vermuten! Ansonsten bleiben Sie aber vorerst bei Ihren Gewohnheiten. Wenn Sie das eine Woche lang durchgezogen haben (und erfolgreich waren) dann können Sie in der zweiten Woche schon versuchen, den vormittäglichen Bürosnack beispielsweise durch einen zuckerreduzierten Proteinriegel zu ersetzen. Jede Woche überlegen Sie sich etwas anderes, neues. So haben Sie nicht das Gefühl, ab sofort auf alles Süße in Ihrem Leben verzichten zu müssen und sind doch auf dem besten Weg in ein gesünderes Leben.

Mit Ihrem Wunsch, Zucker zu reduzieren sind Sie bestimmt auch nicht alleine! – vielleicht kann sich Ihr Partner oder Ihre beste Freundin auch dafür erwärmen.

Gleichzeitig können Sie sich ein Buch zum Thema „Zuckerfrei leben“ besorgen oder ein Kochbuch, in welchem zuckerfreie Rezepte vorgestellt werden. Oder googeln Sie mal nach diesem Thema! – Sie werden erstaunt sein wieviel Sie dazu an Informationen finden.

Wichtig ist, daß Sie einen Anfang machen – zuckerfrei wird man nicht von heute auf morgen, das gelingt auch dem oder der Besten nicht! – aber es wäre doch schön, wenn aus dem Neujahrsvorsatz tatsächlich eine Lebenseinstellung wird! (und im Folgejahr haben Sie dann – vielleicht schon frisch erschlankt und voller Vitalität! – jede Menge Zeit das Homeoffice auf den Kopf zu stellen.)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen tollen Jahresstart und viel gute Energie für das restliche Jahr und Ihre – hoffentlich heuer – Ganzjahres- (!) und nicht nur Neujahrsvorsätze.

Gutes Gelingen und denken Sie stets daran: die beste Zeit, etwas zu ändern, ist jetzt!

*…wer oder was ist eigentlich Smovey? – Sie wissen es nicht? Dann freuen Sie sich auf meinen nächsten Artikel!

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